Wir haben seit dem 01.12.2023 im ehemaligen Pfarrheim ein Provisorium eingerichtet. Dieses beheimatet eine dritte Gruppe, die „Fledermausgruppe“. In dieser Gruppe befinden sich die „Großen“, die Vorschulkinder und die nächst Älteren.
Die Fledermausgruppe ist eine Erweiterung der kommunalen Kindertagesstätte Rappelkiste in Niedererbach, aufgrund des stetig steigenden Bedarfes. Daher beinhaltet die Kindertagesstättenkonzeption auch die konzeptionellen Grundlagen der Arbeit in der Fledermausgruppe.

Dieses ist die ergänzende Konzeption und sie erläutert speziell die pädagogischen Ziele unseres Provisoriums, welches einen Natur- und Waldschwerpunkt erhalten soll.

Bereits in der Vergangenheit spielten Waldtage in unserer Einrichtung eine große Rolle. Der Wald in unmittelbarer Nähe bietet hierfür eine große Möglichkeit. Der Grundgedanke ist den Kindern einen Raum zu geben, in dem ganzheitliche Erfahrungen gemacht werden können und ein selbstverständlicher Bezug zur Natur hergestellt wird. Ein kontinuierlicher Kontakt zur Natur sensibilisiert das Kind und fördert einen behutsamen Umgang mit ihr. Das Spielen im Wald schult ihre Sinne, ihre Phantasie und ihre Motorik und bietet viel Freiraum für Bewegung und körperliche Aktivitäten.

In der Fledermausgruppe können bis zu 18 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren aufgenommen werden. Sie werden von zwei Erzieher*innen betreut.

 

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag von 07:15 Uhr bis 12:00 Uhr

Die Abholzeiten orientieren sich an denen der Kita Rappelkiste.
Das Mittagessen nehmen die Kinder mit einem Neun-Stunden Modell wie gewohnt in der Kita zu sich. Ebenso die Kinder mit einem Sieben-Stunden Modell und einer Lunchbox. Den Nachmittag verbringen die Kinder in der Kita und können dort zu den gewohnten Zeiten abgeholt werden.

Kinder, die den Mittag nicht in der Einrichtung verbringen, werden bis 12:30 Uhr auf dem Außengelände der Kita abgeholt.

Ziel 

Die Gruppe wird, sofern es die Wetterlage zulässt, bis zu vier Tage in der Woche, den Wald besuchen. Ziel ist es, den veränderten Lebensumständen von Kindern Rechnung zu tragen und den zunehmenden Mangel an Naturerfahrungen und Bewegung auszugleichen. In enger Verbundenheit mit der Natur erleben die Kinder alle Jahreszeiten und haben so die Möglichkeit, ganzheitlich zu lernen, Achtsamkeit mit Mensch und Natur zu üben und zahlreiche basale Erfahrungen zu sammeln.

Bild vom Kind

Kinder können sich draußen besser und freier bewegen, sind weniger eingeengt und können freier lernen. Sie sind weniger Reizüberflutung ausgesetzt und in der Regel durch den vielen Aufenthalt an der frischen Luft auch seltener krank. Deshalb bietet nach Sicht von Waldpädagogen der Aufenthalt draußen nur Vorteile für Kinder. Das selbstständige Erkunden der Welt, die unmittelbare Verbundenheit mit der Natur und das Lernen mit allen Sinnen ermöglicht ihnen eine ganzheitliche Entwicklung.

Rolle der Fachkraft

Die Aufgabe der Fachkraft ist auch im Wald das Bilden, Erziehen und Betreuen der Kinder, allerdings unter veränderten Vorzeichen. Die zahlreichen Anregungen, die die Natur in ihrem Wandel bietet, ist Grundlage für das pädagogische Handeln.

Kinder zu sensibilisieren für die Veränderungen in der Natur, Wertschätzung etablieren für Tier und Umwelt, ganzheitliche Zusammenhänge herstellen über den Lebensraum Wald, vielfältige Bewegungserfahrungen ermöglichen, all das gehört zu den besonderen Aufgaben der Fachkraft im Wald.

Die Kinder lernen…

Im Folgenden haben wir noch punktuell für das Waldprojekt ausgewählte Ziele, welche sich auf regelmäßige Aufenthalte in der Natur beziehen, aufgeführt.


Selbstwahrnehmung

  • eigene körperliche Grenzen erkennen und Körpergefühle, -bewusstsein und konditionelle Fähigkeiten zu entwickeln
  • Bewegung als Möglichkeit wahrnehmen, Gefühle ausdrücken, sowie die Impulskontrolle und die innere Ausgeglichenheit zu stärken


Selbstvertrauen in eigene Fähigkeiten

  • Körperliche: motorische und koordinative Fähigkeiten und Fertigkeiten erproben und verfeinern, z.B. auf unwegsamen, unebenen Waldboden gehen, klettern, in unserer Schlucht rauf und runtersteigen, balancieren, wippen…
  • Kognitiv: Wissensvermittlung über die Natur, Beobachtung der Tier- und Pflanzenwelt, visuelles- und räumliches Vorstellungsvermögen, Auffassung von Zeit und Raum wird mit allen Sinnen erlebt (Knospe, Blattform – Baumrinde – Baumfrüchte, Jahreszeiten, Wochenrhythmus)
  • Bewusstheit über Verletzlichkeit des eigenen Körpers und des anderen erlangen
  • Teamgeist und Freude am gemeinsamen Tun entwickeln, sich gegenseitig helfen
  • Mögliche Gefahrenquellen erkennen und einschätzen lernen können Naturmaterialien bieten
    vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten
  • handwerkliche Elemente (Hüttenbau, Wald-Sofa, Seilkonstruktionen bauen etc.
  • Collagen (Naturbilder, Farben und Formen, die in der Natur auftauchen)


Übernahme von Verantwortung für Gesundheit und körperliches Wohlbefinden

  • Auswahl ans Wetter angepasster Kleidung erlernen
  • Bewegungsdrang stillen


Naturwissenschaftliche und technische Grundlagen fördern

  • Eigenschaften verschiedener Stoffe kennen lernen, z. B. Waldboden, Moos, Nadeln und Blätter, Lehm, Erde, Sand, Eis und Wasser, konstruieren und gestalten mit Naturmaterialien
  • Experimentieren mit Materialien und anderen Besonderheiten der Natur, Forschermaterial
  • Einsatz und Umgang mit Werkzeugen, Schnitzmessern, Lupe und Seilen wird erlernt


Die Kinder erleben den Umweltschutz aktiv

  • Müllvermeidung, Müllentsorgung (z. B. Müllsammelaktionen)
  • Die Nutz- und Schutzfunktion der Natur erkennen und mit Achtsamkeit und mit Verantwortung damit umgehen (Pflanzen und Tiere achten, die Bauten der Tiere nicht zerstören)

Nachwort

Durch unsere pädagogische Unterstützung sollen die Kinder eine intensive Beziehung zur Natur und ein altersgemäßes ökologisches und soziales Bewusstsein entwickeln; ihre Kompetenzen für die Gestaltung ihrer Zukunft und den Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit wollen wir stärken.